Bei ca. 15-30 % der Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) werden chronische Koronargefäßverschlüsse (chronic total occlusion, CTO) nachgewiesen. Erst bei einem Koronargefäßverschluss mit einer Dauer von mindestens 3 Monate spricht man von einem chronischen Verschluss. Da dieser Verschluss langsam entsteht, bilden sich Umgehungskreisläufe (Kollateralgefäße) aus anderen Gefäßgebieten des Herzens, so dass kein Herzinfarkt entsteht. Da die Kollatrealen in ihrer Leistungsfähigkeit dem normalen Versorgungsweg unterlegen sind, kommt es bei diesen Patientinnen und Patienten in vielen Fällen zu Angina pectoris unter Belastung, so dass die Rekanalisation bereits lange bestehender Koronarverschlüsse sinnvoll sein kann.
Dabei gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, das Gefäß antegrad (über den ursprünglichen Weg) oder retrograd (über die Kollateralgefäße) zu rekanalisieren. Diese Prozeduren gehören zu den technisch anspruchsvollsten Koronarinterventionen. Sie werden in unserer Klinik regelmäßig durchgeführt.